Aktuell macht sich das Puumalavirus wieder in der Steiermark breit: Von insgesamt 97 Personen österreichweit haben sich allein 86 Menschen in der Südoststeiermark damit infiziert. Verbreitet wird das Virus über den Kot und andere Ausscheidungen der Rötelmaus, die über den Staub eingeatmet werden. Eine Infektion kann bis zum Nieren- und Lungenversagen führen. Die Infektiologen der Univ.-Klinik für Innere Medizin des LKH-Univ. Klinikum Graz raten daher, beim Putzen von Kellerräumen, Dachböden und Co. unbedingt Mundschutz und Handschuhe zu tragen.
Weil sich das Puumalavirus nicht aus dem Staub macht, selbst wenn dessen Überträger, die Rötelmaus, längst ausgezogen ist, sollte man beim Putzen von Kellern, Dachböden, Wochenendhäusern, Schuppen oder Garagen Mundschutz und Handschuhe tragen sowie Oberflächen und Böden mit chlorhältigen Lösungen besprühen. Denn das Virus steckt in den Ausscheidungen des kleinen Nagers. Wird eifrig gekehrt und Staub gewischt, wirbeln die Erreger durch die Luft und werden eingeatmet. Infektiologen raten daher dringend, beim Putzen von wenig frequentierten Häusern zu besagten Schutzmaßnahmen zu greifen.
Im heurigen Jahr verzeichnete man österreichweit bereits 97 Infektionen, 86 davon (89 Prozent) in der Südoststeiermark. Allein in den letzten drei Wochen wurden an der Univ.-Klinik für Innere Medizin des LKH-Univ. Klinikum Graz 16 Patienten behandelt, drei davon intensivmedizinisch. Grundsätzlich waren bisher 73 Prozent aller Erkrankten Männer, das Durchschnittsalter betrug 48 Jahre, wobei der jüngste Patient 24 Jahre und der älteste 86 Jahre alt gewesen ist.
„Eine Infektion beginnt mit grippeähnlichen Symptomen wie hohem Fieber, Kopfschmerzen und Schüttelfrost und führt in der Folge zu starken Bauch-, Flanken- oder Rückenschmerzen sowie Sehstörungen oder kleinen Hautblutungen.
In schweren Fällen kann eine Puumalavirusinfektion ein Lungenversagen und ein akutes Nierenversagen auslösen, die sogar eine vorübergehende Beatmung und eine Dialyse notwendig machen", erklärt OA Univ.-Prof. Dr. Robert Krause, Leiter der Sektion Infektiologie und Tropenmedizin der Univ.-Klinik für Innere Medizin des LKH-Univ. Klinikum Graz. „Üblicherweise heilt die Erkrankung zwar ohne bleibende Schäden aus. Dennoch ist jede Infektion für den Patienten aufgrund des hohen Fiebers, der Muskel- und Kopfschmerzen sehr belastend und könnte mit einfachen Mitteln vermieden werden", so der Experte.
Mag. Simone Pfandl-Pichler
LKH-Univ. Klinikum Graz
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